Geschrieben von Toni Kettel - 09.04.2020
Zum Beispiel Autos (weil der Handel geschlossen ist). Diskotheken, Bars und Restaurants, nicht systemrelevante Produktionsbetriebe und der Einzelhandel, Schulen und Kindergärten, Kirchen und sonstige Versammlungsstätten, Hotels und Pensionen und viele mehr. So stark wie der Umsatz der zuvor genannten jetzt ist, so drastisch bricht er gerade bei den letzt genannten ein. Wie lange die derzeitige Situation noch andauern wird und wann alle wieder zur Tagesordnung übergehen dürfen ist vor allem eine medizinische Frage und liegt somit außerhalb unserer Kontrolle.
Wichtig ist, dass das Schiff nicht untergeht
Über Wasser bleiben ist für eine Reihe von Unternehmen gegenwärtig die Hauptaufgabe. Viele haben enorme Schwierigkeiten mit den dramatischen Veränderungen auf den jeweiligen Märkten umzugehen. Es bedarf Hilfen für Unternehmen und deren Beschäftigten. Einige berichten davon, dass das Ausmaß der aktuellen Transformation größer ist, als die Herausforderungen während der Finanzkrise 2008/2009 und den Folgejahren. Damals war hauptsächlich die Automobilbranche mit einem Verlust von rund 30 Prozent betroffen. Die Banken wurden gerettet. In der aktuellen Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 ist allerdings der Verlust bei den meisten Non-Food-Einzelhändlern derzeit praktisch bei 100 Prozent.
Machen wir uns nichts vor: Für eine Reihe von Unternehmen werden in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten möglicherweise schwierige Entscheidungen getroffen, insbesondere für diejenigen, die bereits vor dieser Krise mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Dies gilt insbesondere auch für Transport- und Logistikdienstleister. Jeder einzelne Verlust eines Unternehmens ist bedauerlich, da hier viele Existenzen dranhängen. Aber bis zu einem gewissen Grad sind in diesen Sondersituationen auch Chancen für einen Neuanfang nach der Krise zu finden.
Anpassungsflexibilisierung
International verflochtenen Unternehmen werden manche Zulieferer wegbrechen. Hier gilt es jetzt Sofortmaßnahmen für regionale, nationale bzw. europäische Belieferungen in Gang zu setzen. Auch wenn die internationalen Lieferketten wieder in Gang kommen, muss das "Back-Up" dauerhaft aufrecht erhalten bleiben. Nicht nur, um die nächste Krise besser zu überstehen, sondern insbesondere den Binnenmarkt zu stärken - quasi als zuverlässiger und langfristiger Partner für den regionalen, nationalen und europäischen Lieferanten zu gelten. Sie sollten jetzt schnell einen agilen Weg zurück in Zone 2 oder 3 finden.
Nachdem der eigene Betrieb wieder hochgefahren werden kann, sollte man sich zügig an die Umsetzung seines "Back-up" machen und Kontakte zu weiteren Lieferanten aufnehmen. Diese verstärkte Nachfrage kann einen "Booster" im Binnenmarkt auslösen und damit die gegenwärtigen Exportausfälle mindestens etwas abfedern, weil die Lieferfähigkeit schneller in Gang kommt. So wie der Gärtner auch zwei Rasenmäher hat, falls einer einmal ausfällt, so sollte stets auch für jedes produzierende Unternehmen gelten, ein "Back-up" für Krisenzeiten zu haben. Auch dann, wenn man dafür in Nicht-Krisenzeiten nur müde deswegen belächelt wird.
Jetzt ist die Zeit, die betrieblichen Pandemiepläne zu aktualisieren. tonik consulting unterstützt Sie gerne.
Bleiben Sie gesund!